Bulletin 3/2025, «Freiraum und Landschaft»
Freiraum und Landschaft
Dieses Bulletin vereint Natur und Kultur. Vom menschengemachten Seeufer über Rosengärten und Blumenuhren führt uns die Lektüre durch Stadtparks und hinaus in die Kulturlandschaft. Anlass ist das 100-jährige Bestehen des Bundes Schweizer Landschaftsarchitekten und Landschaftsarchitektinnen (BSLA), des jüngsten Mitglieds des Netzwerks Kulturerbe Schweiz.
1925 schlossen sich unzufriedene Gartengestalter zusammen. Honorarfragen und die Rolle der Landschaftsarchitektur in der Raumentwicklung, im Städtebau und der Baukultur sind auch 2025 noch ein Thema. Peter Wullschleger erzählt die Geschichte des Berufsverbands und zeigt fünf bemerkenswerte Projekte aus 100 Jahren Schweizer Landschaftsarchitektur.
Am Beispiel von Armand Auberson zeichnen Claire Méjean und Géraldine Glas die Aufgaben eines Stadtgärtners nach, der dreissig Jahre im Dienst der Stadt Genf stand. Damit heben sie ein noch wenig erforschtes Erbe ans Licht. Es ist zum Teil bereits verschwunden, zum Teil bedroht von Verdichtung und Klimawandel.
Das Spannungsfeld zwischen Gartendenkmalpflege und Naturschutz hat Maarit Ströbele untersucht. Sie geht der Frage nach, wie weit sich Eingriffe zum Schutz der Biodiversität mit historischer Gartenkunst vertragen. Und welche Werte Gartendenkmäler bereits besitzen.
Ausgehend vom Valle Bavona, einer historischen Kulturlandschaft im Tessin, erläutert Rahel Marti, weshalb Landschaft Kulturerbe ist und dass es beim Landschaftsschutz oft auch ums Bauen geht. Es gilt: Baukultur ist Landschaftsschutz.
Daniel Bernet, Redaktor Bulletin Kulturerbe Schweiz
Schwerpunkt
Nah am Wasser gebaut
1925 gründeten neun Unzufriedene den Bund Schweizerischer Gartengestalter. Sie wollten für ihre Planungs- und Gestaltungsarbeit angemessen entschädigt werden. Fünf wegweisende Projekte zeigen: Der Bezug zu Gewässern zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Schweizer Landschaftsarchitektur.
Un architecte paysagiste au service de Genève
La Ville de Genève publie le résultat d’une recherche menée par le Service des espaces verts et l’Unité pour la conservation du patrimoine architectural. L’étude des projets conçus par Armand Auberson durant sa carrière au Service des parcs et promenades est née de la nécessité de documenter les aménagements paysagers hérités du 20e siècle et encore peu connus.
Kulturgut ist Naturgut
Alte Gärten sind biodivers, aber was heisst das für ihren Erhalt? Ein Ausflug in das Dickicht von Gartenerhalt, Neophyten, Pflanzensammelwut und Klimaerwärmung.
Gemeinschaftswerk Landschaft
Um Landschaft als Naturraum, Kulturraum und Erholungsraum zu erhalten, ist Fachwissen ebenso gefragt wie gesellschaftliches Engagement. Darauf weist die Auszeichnung «Landschaft des Jahres» hin. Aktuelles Beispiel ist die Neugestaltung der von einem gewaltigen Erdrutsch betroffenen Flächen im Valle Bavona.